Samstag, 1. Mai 2010

Ein katholisches Internat wird geschlossen

Das saarländische Sozialministerium will das Internat der erweiterten Realschule der Piusbruderschaft in Saarbrücken wegen eines Formfehlers schließen. Bemerkenswert die Begründung, die der Sprecher des Sozialministeriums dazu liefert: man müsse davon ausgehen, daß die Betreiber des Internats auch eventuelle sexuelle Übergriffe oder Gewaltexzesse an ihrer Schule nicht den Behörden melden würden.
Also: Motiv dafür, daß die Schule geschlossen wird, ist etwas, was es zwar wohl nicht gegeben hat, jedoch das Sozialministerium traut dem Internat zu, daß es so etwas geben könnte und daß es dann verheimlicht würde.
Die Piusbruderschaft stößt in der Öffentlichkeit auf große Abneigung. Wenn dort etwas Böses geschähe, wäre es eine vielen Medien willkommene Sensation. Daß bisher über so etwas nicht berichtet wurde, weist doch darauf hin, daß es da nichts Derartiges gibt, was berichtet werden könnte.

Ich bin kein Anhänger der Piusbruderschaft; und auch ihre Pädagogik entspricht nicht meinem Ideal. Aber ich bemerke, daß der Haß der Öffentlichkeit gegen diese Bruderschaft letztlich Haß gegen die katholische Kirche ist, daß eigentlich wir also alle gemeint sind.
Und trotz aller Irregularität der Bruderschaft muß ich anerkennen, daß sie Katholiken, die die «.. wünsche Ihnen einen schönen Sonntag. – Danke, gleichfalls!»-Kirche nicht mehr ertragen konnten, davor bewahrt hat, ganz an der Kirche zu verzweifeln.

1 Kommentar:

Pro Spe Salutis hat gesagt…

So weit mich meine Erinnerung nicht im Stich läßt, kam es in der Gründungsphase des Saarbrücker Unterfangens tatsächlich mindestens zu einer Züchtigung. Ob man hier gleich von "Mißhandlung" sprechen sollte, steht auf einem anderen Blatt.

Allerdings scheint die Bruderschaft ein gewisses Talent entwickelt zu haben, ihren Gegnern von Zeit zu Zeit Steilvorlagen zu liefern, die man sich eigentlich sparen könnte.

Im konkreten Fall genügte wohl auch die Unterbringung der Schüler zwar dem Geist, aber nicht dem Buchstaben des Gesetzes. Und auf sowas stürzen sich interessierte Kreise natürlich gerne.