war Alexander VI. (1492-1503). Sicher liegt es an der Reformation, daß, um ihnen eine Mitschuld daran zuzuschreiben, die Renaissance-Päpste mehr verdammt werden als die Päpste des Secolo oscuro; aber es stimmt durchaus, daß man über die Person Alexanders VI. Schlimmes sagen kann.
Interessant aber, was Gaetano Moroni (Dizionario di erudizione storico-ecclesiastica da San Pietro sino ai nostri giorni, vol. I, p. 242 / ich zitiere nach Scuola Ecclesia Mater) über ihn schreibt:
«So sehr auch Alexander seine Würde mit vielen Lastern entweiht hatte, dennoch hat er jederzeit in seinen Bullen die Reinheit der Lehre und die Maximen der Moral des Evangeliums aufrechterhalten.»
Was ist besser: solch ein Papst oder, umgekehrt, … ? Eine häßliche Alternative.
Samstag, 18. August 2018
Dienstag, 7. August 2018
Eine orthodoxe Stimme zur katholischen Kirche unserer Zeit
Ein kürzlich erschienenes Buch über die Kirche in unserer Zeit gab einem orthodoxen Autor Gelegenheit, in einer Rezension selber Stellung zu nehmen.
Allerdings führt die konfessionelle Ferne zu einer Ungenauigkeit: für das seit Mitte der sechziger Jahre verwirklichte „Aggiornamento“ ist nicht das II. Vatikanische Konzil verantwortlich – es wurde in Gang gesetzt durch die „Konzilsspiritisten“, die einem angeblichen „Geist des Konzils“ huldigen, der mit den wirklichen Konstitutionen und Dekreten dieses Konzils nichts zu tun hat. So haben wir vor einiger Zeit aufgezeigt, daß die nach dem Konzil verwirklichten Liturgiereformen sich von Geist und Buchstaben der Konzilskonstitution weit entfernt haben.
Nichtsdestoweniger ist der orthodoxe Text beachtenswert. Schlüsselsätze sind:
« Das vom II. Vatikanischen Konzil verwirklichte Aggiornamento, das sich vorgenommen hatte, sich den Herausforderungen der modernen Welt zu stellen, hat nichts anderes getan als sich ihr anzupassen. In der Absicht, im Säkulum, in der Welt unserer Zeit gehört zu werden, hat sich der Katholizismus säkularisiert. Aus Furcht, die eigene Identität hervorzuheben, hat er sich relativiert bis zu dem Punkt, daß eine große Zahl von Gläubigen in ihm nicht mehr die Merkmale fanden, an die sie gewöhnt waren oder die sie erwarteten, und kein Interesse mehr hatten, in ihm das zu suchen, was die Welt ihnen schon in einer weniger gewundenen Weise bot. »
Letzteres knüpft an eine wohlbekannte Erkenntnis an: wenn die Kirche die Welt dadurch gewinnen will, daß sie weltlich wird, so wird sie erfahren müssen, daß sie von der Welt im Weltlichsein immer übertroffen werden wird.
Der ganze Text ist zu finden als Recension: Guillaume Cuchet, « Comment notre monde a cessé d’être chrétien. Anatomie d’un effondrement » von Jean-Claude Larchet (dort auch in Englisch, bei Traditio liturgica in Italienisch).
Allerdings führt die konfessionelle Ferne zu einer Ungenauigkeit: für das seit Mitte der sechziger Jahre verwirklichte „Aggiornamento“ ist nicht das II. Vatikanische Konzil verantwortlich – es wurde in Gang gesetzt durch die „Konzilsspiritisten“, die einem angeblichen „Geist des Konzils“ huldigen, der mit den wirklichen Konstitutionen und Dekreten dieses Konzils nichts zu tun hat. So haben wir vor einiger Zeit aufgezeigt, daß die nach dem Konzil verwirklichten Liturgiereformen sich von Geist und Buchstaben der Konzilskonstitution weit entfernt haben.
Nichtsdestoweniger ist der orthodoxe Text beachtenswert. Schlüsselsätze sind:
« Das vom II. Vatikanischen Konzil verwirklichte Aggiornamento, das sich vorgenommen hatte, sich den Herausforderungen der modernen Welt zu stellen, hat nichts anderes getan als sich ihr anzupassen. In der Absicht, im Säkulum, in der Welt unserer Zeit gehört zu werden, hat sich der Katholizismus säkularisiert. Aus Furcht, die eigene Identität hervorzuheben, hat er sich relativiert bis zu dem Punkt, daß eine große Zahl von Gläubigen in ihm nicht mehr die Merkmale fanden, an die sie gewöhnt waren oder die sie erwarteten, und kein Interesse mehr hatten, in ihm das zu suchen, was die Welt ihnen schon in einer weniger gewundenen Weise bot. »
Letzteres knüpft an eine wohlbekannte Erkenntnis an: wenn die Kirche die Welt dadurch gewinnen will, daß sie weltlich wird, so wird sie erfahren müssen, daß sie von der Welt im Weltlichsein immer übertroffen werden wird.
Der ganze Text ist zu finden als Recension: Guillaume Cuchet, « Comment notre monde a cessé d’être chrétien. Anatomie d’un effondrement » von Jean-Claude Larchet (dort auch in Englisch, bei Traditio liturgica in Italienisch).
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