Zwei an sich durchaus lesenswerte Zeitungsartikel; nur:
Die verkannte Nation wirbt für Sympathie für Albanien (taz vom [Druckdatum] 9./10. 11. 2019). Dort steht der Satz: «Obwohl der säkulare Mittelmeerstaat mehrheitlich muslimisch geprägt ist, fällt dies einem indoeuropäischen Reisenden kaum auf.» Muslimûn sind die Angehörigen einer Religion, Indoeuropäer die einer Sprachenfamilie. Ob die mehrheitlich muslimische Prägung des Landes einem Reisenden auffällt, hat nichts mit dessen Muttersprache zu tun. Nebenbei: die Albaner selber sind Indoeuropäer.
Das Land der Ahnen spricht von der Schwierigkeit, in einem Land – Namibia, einst Deutsch-Südwest –, in dem vor mehr als einem Jahrhundert die deutsche Kolonialmacht Einheimische enteignet hat und an Ovaherero und Khoi (Nama und Damara, „Hottentotten“) Völkermord verübt hat, Gerechtigkeit herzustellen (taz vom 16./17. 11. 2019).
Dort findet sich der Satz: «Der Professor ... ist Ovaherero.» Ich beherrsche weder das Kiherero noch eine andere Bantu-Sprache, doch einfachstes Wissen über diese Sprachen reicht aus, zu sehen, daß Ovaherero die Pluralform ist; der Mann ist Muherero.
Mittwoch, 20. November 2019
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