Vom evangelischen Konfessionskundlichen Institut ist zu lesen in einem Text „Aus den orientalisch-orthodoxen Kirchen“ aus der Folge „Die Kirchen und die Corona-Krise“:
«„Wir glauben fest, dass der Heilige Leib und das Heilige Blut unseres Herrn Jesus Christus eine Quelle der körperlichen und geistlichen Heilung ist. Dennoch kann man die Art und Weise, wie die Kommunion empfangen wird, überprüfen, um nicht zur Verbreitung der Krankheit beizutragen“, schreibt Patriarch Mor Ignatius Ephräm II. Karim. Während üblicherweise die Mundkommunion praktiziert wird, weist er in diesem Brief eindringlich darauf hin, dass es in der frühen Syrischen Kirche Brauch war, die Kommunion in die Hand zu erhalten (Dabei ist das Brot mit etwas Wein getränkt). Dies ... bedeutet aber für Syrische Christen zunächst eine Überwindung, da sie gelernt haben, dass das heilige Sakrament nicht mit bloßen Händen berührt werden darf. Um diese Praxis den Gläubigen nahe zu bringen, wird auf einen der wichtigsten Kirchenväter der Syrisch-Orthodoxen Kirche hingewiesen, Ephräm den Syrer (ca. 306-373), in dessen Werken die Handkommunion bezeugt ist.
Für etliche Gläubige und auch Kleriker war dies zunächst schwierig zu akzeptieren, wie Erzbischof Mor Polycarpus vom Kloster Glane in den Niederlanden berichtet. Aber spätestens als bekannt wurde, dass in Schweden aufgrund der lockeren Praxis etwa 100 Gemeindeglieder der Syrisch-Orthodoxen Kirche aufgrund ihrer Teilnahme am Gottesdienst infiziert wurden und starben ...»
Ich beanstande nicht die Handkommunion an sich, wohl aber die gegenwärtige Praxis der Handkommunion in der heutigen lateinisch-katholischen Kirche. Um so mehr beeindruckt es mich, wie der Patriarch, da er die Handkommunion aus hygienischen Gründen gestattet, das nicht tut, ohne dafür theologische Rechenschaft abzulegen.
Mittwoch, 20. Mai 2020
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