Donnerstag, 12. Dezember 2013

Die „sexuelle Revolution“

Ein langes Interview mit Mitwirkenden und Sympathisanten:
«Man muss sich in die Zeit versetzen: Man hatte sich gerade vom kirchlichen Sextabu befreit und nichts als Sexualität im Kopf: Man diskutierte in Seminaren und Arbeitsgruppen über Sex, gründete Kommunen. Ich kannte Frauen, die arbeiteten in Peepshows. Diese sexualisierte Atmosphäre griff natürlich auch auf die Kinder über.»
«Und wenn er ein Kind auch unter der Gürtellinie gestreichelt hat, finde ich auch das nicht schlimm. Das hat nichts mit Pädophilie zu tun.»
«Sicher: Die Indianerkommune besetzte uns und drückte ihre Forderungen nach „Kinderrechten“ wie freiem Sex und Schuleschwänzen ins Blatt. Aber das Thema war unwichtig.»
«Da sieht man, wo die sexuelle Revolution gescheitert ist: überall Sex, nur nicht in den Beziehungen. Viele Paare trennen sich, weil sie sexuell nicht zurechtkommen, oder Männer gehen dann in den Puff, statt daran zu arbeiten.»
Wenn man dieses Interview gegen den Strich liest, kann man darin durchaus eine überzeugende Argumentation für die kirchliche Sexualmoral entdecken.

5 Kommentare:

F. M. hat gesagt…

Wenn man dieses Interview gegen den Strich liest, kann man darin durchaus eine überzeugende Argumentation für die kirchliche Sexualmoral entdecken.

Kein einziges Argument!

Sie wollen doch nicht ernsthaft behaupten, dass die Subsummierung praktisch JEDER Form von Sexualität als schwere Sünde, mit einer einzigen, extrem eng gefassten Ausnahme, da etwas geändert haben könnte.

Wenn Ihre Annahme wahr wäre, hätte es den Skandal um die massenhaften Vergewaltigungen von Kindern und die massenhafte Misshandlung, Unterdrückung und Ausbeutung von Kindern durch Amtsträger der römisch katholischen Kirche, schauen sie mal kurz in den Film "Die unbarmherzigen Schwestern" hinein, niemals geben können.

Phileirenos hat gesagt…

Lieber F.M.,
ich lese da: wenn man «sich gerade vom kirchlichen Sextabu befreit» hatte,
dann findet man «auch das nicht schlimm», wenn «ein Kind auch unter der Gürtellinie gestreichelt» wird, dann findet man, das habe «nichts mit Pädophilie zu tun»;
dann läßt man irgendwelche Krawallmacher «ihre Forderungen nach „Kinderrechten“ wie freiem Sex ... ins Blatt» drücken, weil man dem sexuellen Mißbrauch von Kindern so gleichgültig gegenübersteht, daß man befindet: «das Thema war unwichtig.»
Und schließlich: «die sexuelle Revolution [ist] gescheitert», weil sie die«Beziehungen» (gemeint sind – auch – Ehen) scheitern läßt.
Das alles spricht in meinen Augen für die kirchliche Sexualmoral.

F. M. hat gesagt…

... als hätte die katholische Sexualmoral, gerade bei jenen, die sie eigentlich vorbildhaft einhalten hätten sollen, jemals auch nur eine einzige Kindervergewaltigung verhindert.
Oder auch nur die darauf folgenden Demütigungen durch die "schadensbegrenzenden" römisch-katholische Kirchenfürsten.

Die katholische Sexualmoral ist zur Verhinderung von Kindervergewaltigungen ungefähr so gut geeignet, wie ein Zahnputzbecher voll Wasser, um einen Waldbrand von mehreren Hektar zu löschen.

Zur Bekämpfung von Kindervergewaltigungen braucht man einerseits einen wirksamen Massregelvollzug und andererseits entsprechende Justizbehörden.
Eine katholische Hierarchie, die nicht die Täter deckt, sondern die Opfer schützt, wäre auch ganz nett gewesen.

Phileirenos hat gesagt…

Lieber F.M.,

glaubst Du ernsthaft, daß, wenn wie in der Antike Päderastie (also sexueller Verkehr mit Knaben ab 12 Jahren) allgemein akzeptierte Praxis wäre, wenn sich die kirchliche Sexualmoral nicht dagegengestellt hätte, die Zahl der einschlägigen Fälle nicht wesentlich größer wäre?

F. M. hat gesagt…

Ach herrjeh! Jetzt müssen Sie schon die alten Griechen an den (Scham-)Haaren herbei zerren, um die, euphemistisch ausgedrückt, etwas weltferne Sexual- und Ehedoktrin der römisch-katholischen Kirche zu rechtfertigen?

Na ja, das wird sich alles von selber regeln, wie alle anderen Fälle, bei denen sich der römisch katholischen Hierarchie die Machtfrage so existentiell stellte.