Samstag, 1. Februar 2020

Organspende

«Zu wenige Organspender, also zu wenige Spenderorgane und zu viele Tote», so finde ich die Geschäftsführerin des Vereins „Junge Helden“ zitiert. Ich fühle mich nicht zu einem endgültigen Urteil über Organspenden berufen – empfangen jedenfalls will ich keine solche Spende –, aber da nur ein lebender Mensch ein Organ spenden kann, erscheint es mir frivol, von der Zustimmung des Spenders abzusehen (und da man von «Spenden» sprichst: auch der Begriff des Spendens erfordert diese Zustimmung).
Aber zur aktuellen Diskussion wies mich ein Leserbrief von Herrn Hans-Walter Roth darauf hin, daß die Politik zur Zeit an der falschen Stelle ansetzt: «Dabei täte es doch gut, erst einmal den Arzt oder Apotheker zu befragen, denn es berichten uns die Medien in diesen Tagen, allerdings eher am Rande, dass in Deutschland die Vorräte an lebenswichtigen Medikamenten zur Neige gehen. Die Pharmaindustrie hat zu sehr auf Gewinn gesetzt und billig im Ausland produzieren lassen, wobei die Kontrollen nicht ausreichend zu sein schienen. Schon jetzt sind über 240 Präparate in unseren Apotheken nicht mehr lieferbar. Nachschub ist nicht in Sicht, es droht ein Chaos. Makaber dabei ist, dass uns gerade jetzt auch die Medikamente ausgehen, die ein Patient mit einem fremden Herzen zum Überleben braucht.» (Ungefragt Organspender. Leserbrief vom 18.1.2020 zu „Sollen wir alle Organspender*innen sein?“, taz vom 14. 1. 20)
Zu viele Tote? Hier lohnte sich das Eingreifen des Gesetzgebers.

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