Montag, 14. November 2016

Liturgischer Ikonoklasmus

Ein Muslim als Ministrant in päpstlicher Liturgie – natürlich hat Pietro C. recht mit seiner Bewertung; hinzuzufügen bleibt, daß der doch wohl christliche Ministrant neben dem Muslim (dieser ist in der Mitte des Bildes) noch mehr als geistig ferner Zuschauer erscheint.

Samstag, 5. November 2016

Ist im Netz alles zu finden?

«Ich trete der voraussichtlichen Behauptung entgegen, ich hätte die Monarchie mit mir davongetragen. Weder ich noch jemand anderer hat Schultern stark genug, um eine Monarchie davonzutragen. Verschwinden Monarchien, so geschieht es, weil sie sich selbst aufgeben.»
Die großen Worte, die der Fürst v. Metternich bei seiner Entlassung aus dem Amt gesprochen hat, wollte ich einmal umwidmen, darum habe ich sie im Netz gesucht.
Und siehe, im weltweiten Gewebe waren sie an einer einzigen Stelle zu finden, und auch da nicht vollständig.

Donnerstag, 29. September 2016

Was ist „Zweiundfünfzig“
oder:
Was sind Middaija?

Ein sonderbares Wort: nach einem hebräischen Numerale ein Wort mit aramäischem Pluralsuffix.
Was heißt mad oder med oder mid? Das assyrische Lehnwort midda – „Tribut“ im Aramäischen und Hebräischen kann es kaum sein. Herbräisch mad, (jüdisch-)aramäisch madda – „Gewand, Decke“ paßt auch nicht recht. Hebräisch midda, (reichs-)aramäisch mdd’ – „Maß, Ausmaß“?
Meine Haggada šel Pesach übersetzt „des Ewigen Gnadeneigenschaften“. Gnadeneigenschaften gleichsam als Ausmaße Gottes?
Lassen wir es so stehen. Zweiundfünfzig ist viermal dreizehn. Vier ist die Zahl der Erde, der Himmelsrichtungen. Zweiundfünfzig bezeichnet also die Gnadeneigenschaften Gottes, die sich über die ganze Erde ausbreiten.

Nächstes Jahr wird es ganz schwierig.

Donnerstag, 11. August 2016

Papst Franziskus über das Thema „gender“

« In Europa, in America, in America Latina, in Africa, in alcuni Paesi dell’Asia, ci sono vere colonizzazioni ideologiche. E una di queste – lo dico chiaramente con nome e cognome – è il „gender“! Oggi ai bambini – ai bambini! – a scuola si insegna questo: che il sesso ognuno lo può scegliere. E perché insegnano questo? Perché i libri sono quelli delle persone e delle istituzioni che ti danno i soldi. Sono le colonizzazioni ideologiche, sostenute anche da Paesi molto influenti. E questo è terribile. ... Dio ha creato l’uomo e la donna; Dio ha creato il mondo così, così, così… e noi stiamo facendo il contrario. Dio ci ha dato uno stato „incolto“, perché noi lo facessimo diventare cultura; e poi, con questa cultura, facciamo cose che ci riportano allo stato „incolto“! Quello che ha detto papa Benedetto dobbiamo pensarlo: „È l’epoca del peccato contro Dio Creatore!“ »

Auf www.chiesa in vier Sprachen (leider nicht auf Deutsch).

Samstag, 30. Juli 2016

„Sponti-Sprüche“

gab es in den späten 60er, in den 70er Jahren – dumme Sprüche mit gewisser Tendenz, aber immerhin reimten sie sich (meistens jedenfalls). Nun habe ich erfahren (a potentipotentiregiurso id accepi), daß ihnen eine ganze Wikipedia-Seite gewidmet ist.
Doch erscheint sie mir recht harmlos. Ich habe ferne Erinnerungen an noch andere, die aus dieser Szene zu hören waren:
«Legal, illegal, scheißegal»
«Kommt Zeit, kommt Rat, kommt Attentat»
«Frei sein, high sein, ein bißchen Terror muß dabei sein»

Samstag, 23. Juli 2016

Der Lohn des Terroristen

Ein Deutsch-Iraner war es, ein Einzeltäter, der ein gewaltiges Blutbad angerichtet hat; ob Amokläufer oder Terrorist, ist bisher noch unklar.
Welch eine Belohnung! – nein, nicht für den Täter selbst, der ist tot, aber in den Augen etwaiger Nachahmungstäter: nach einer – tatsächlich entsetzlichen – Tat weit im Norden der Großstadt wird die ganze Stadt stillgelegt: der Hauptbahnhof gesperrt, der Öffentliche Nahverkehr eingestellt. Welch ein Effekt, was könnte sich ein Terrorist mehr wünschen!

Montag, 18. Juli 2016

Wann eigentlich wird Papst Franziskus 80?

wollte ich gern einmal wissen. Wie es der Mensch des XXI. Jahrhunderts zu machen pflegt: ich gugle (die Antwort wird sein: am Quatember -Samstag dieses Jahres).
Aber zunächst interessant, welche Vorschläge mit angeboten werden: zu „Franzisk“ kommen etliche Damen namens Franziska, sonst nichts; bei „Franzisku“ ist es dann als erstes das „Franziskus Hospital Münster“, dann kommt „Franziskus“ ganz allgemein.
Den gegenwärtigen Papst scheint Gugel noch nicht gewohnt zu sein.

Samstag, 9. Juli 2016

Päpste, die zurücktraten

Vor drei Jahren haben wir aus gegebenem Anlaß diese Päpste in einer Liste zusammengestellt – schwierig, weil es sich dabei besonders oft um Päpste handelt, deren Wahl oder aber deren Rücktritt zweifelhaft ist.
Nun haben wir noch einen besonderen Fall angefügt: einen Konditionalrücktritt.

Samstag, 18. Juni 2016

Ein Hochamt und der liturgische Alltag

Ein wirkliches Hochamt – und die Fallen des in unserer Zeit Gewohnten: der Chronist von Orietur Occidens berichtet.

Mittwoch, 30. März 2016

Eine Expedition in die eigene Pfarrkirche

Osternachtfeier in der Pfarrkirche im Gründerzeitviertel.
Es fängt damit an, daß Priester und Ministranten zur Feuerweihe erscheinen und der Hauptzelebrant die versammelte Gemeinde anspricht: «Guten Abend!» Und die Gemeinde (zum Teil jedenfalls) antwortet: «Guten Abend!» Es wird damit enden, daß er allen frohe Ostern wünscht. Und die Gemeinde (zum Teil jedenfalls) wird antworten: «Danke, gleichfalls».
Das Exsultet mit der anschließende Präfation wird, in Anwesenheit dreier Priester, von einer Laiin gesungen; ihre einzige Konzession an die liturgische Ordnung ist, daß sie den Dialog, der die Präfation einleitet, ausläßt – er fällt ganz weg.
Die Predigt ist lang und hat wenig mit Ostern zu tun.
Nach dem Vater unser wird der Embolismus ausgelassen – stattdessen geht dem Gebet vor dem Friedensgruß noch eine Kurzpredigt voran.
Und die Kommunion wird von einem Priester und von Laie und Laiin ausgeteilt, während die zwei anderen Priester (deren einer jung ist, deren anderer immerhin noch zu einer langen Predigt sowie einer zusätzlichen Kurzpredigt in der Lage war) es sich auf ihren Sitzen bequem machen.
Ich werde auch künftig zur Messe einen weiteren (wenn auch nicht außerordentlichen) Weg dem zur benachbarten Pfarrkirche vorziehen.

Freitag, 25. März 2016

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen P. Stefano Manelli

Beschuldigungen und Gegenbeschuldigungen, Anzeigen und Gegenanzeigen: die Affaire um die Franziskaner der Immaculata erscheint in neuem trübem Licht. Der Chronist von Orietur Occidens sucht nach Überblick, aber es gibt keine Klarheit.

Sonntag, 13. März 2016

Wann hat ein Requiem ein Credo?

Wenn es Sonntagsvorabendmesse ist.
Aber kann ein Requiem Sonntagsmesse sein?
Nun, im Kölner Dom habe ich es gestern abend erlebt.
Introitus: Requiem aeternam – Kyrie aus dem Requiem – Offertorium: De profundis (unde?) – Sanctus, Agnus D. aus einer regulären Choralmesse – Communio: Lux aeterna.
Der verblichene Domkapellmeister war sicher ein bedeutender Mann. Ob er sich solch ein Requiem gewünscht hätte?

Immerhin: so bin ich, durch berufliche Notwendigkeit gedrängt, mich mit einer Vorabendmesse zu begnügen, einer gesungenen Messe mit dem Domchor teilhaft geworden.

Sonntag, 6. März 2016

Der Katholikentag und die Schrift

«Der Autor des Johannes-Evangeliums kannte offenkundig eine von diesen unabhängige, alte Passionserzählung, die er als Basis seiner Darstellung verwenden konnte (wenn er nicht gar selbst Augenzeuge war oder einen solchen persönlich kannte, wie einige Exegeten vermuten)», ist in den offiziellen „Anmerkungen zum Leitwort“ des Katholikentags zu lesen.
Was die ganze Tradition der Kirche bezeugt, was aber auch Exegeten unserer Zeit von J.A.T. Robinson (Johannes – das Evangelium der Ursprünge) über Hans-Joachim Schulz (Die apostolische Herkunft der Evangelien) bis zu Karl Jaroš (Das Neue Testament und seine Autoren) mehr und mehr bestätigt fanden, daß der Evangelist der Apostel Johannes selber ist, wird hier, auch nur in ganz verwässerter Fassung («wenn er nicht gar selbst Augenzeuge war oder einen solchen persönlich kannte»), zur Meinung einiger Exegeten heruntergeredet.

Samstag, 13. Februar 2016

Die Wahrheit verbreiten darf ...

Wenn auch das Bistum Speyer dagegen protestiert: jeder darf die Botschaft des Papstes weitergeben, auch ohne ausdrückliche Zustimmung der Kirche, auch Die Linke darf es.

Non Sedis, sed mentis vacantia

Sie sind wieder unter uns. Ein Mike hat versucht, hier in hanebüchenem Deutsch einen Kommentar ohne jedweden inhaltlichen Zusammenhang zum betroffenen Positum unterzubringen, im Namen von „Our Lady of Eroberung“.

Dienstag, 5. Januar 2016

Der Zug ist ganz pünktlich

Unser Zug hat Verspätung; aber er holt auf. Ganz pünktlich ist der Anschlußzug, der uns nach Köln bringen sollte: um 16.31 hatte er abzufahren; als unser Zug um 16.32 mit nur noch 9 Minuten in Hannover auf dem Nachbargleis ankommt, ist von ihm schon nichts mehr zu sehen.
Aber eine Stunde später fährt der nächste Zug nach Köln, und auch der fährt pünktlich ab (was allerdings durchaus nicht heißt, daß er in Köln auch pünktlich ankäme).

Samstag, 2. Januar 2016

Mikroplastik in der Kosmetik, Reserveantibiotika in der Viehzucht

Zwei Meldungen in der tageszeitung am selben Tag (28. 12. 2015):
Die Bundesregierung zieht nach wie vor einen freiwilligen Ausstieg der Industrie aus der – recht sinnlosen – Verwendung von Mikroplastik in Kosmetikprodukten gesetzlichen Regelungen vor.
Und sie verhandlt daran seit Herbst 2013.
Das in einer Zeit, in der nicht nur von einschlägiger Seite wie dem BUND auf die Gefahren hingewiesen wird, sondern auch von Brigitte unter „Beauty“: «Mikroplastik in der Kosmetik verschmutzt Trinkwasser und Meere – und gefährdet Mensch und Tier.» Und: «Aktuelle Erfolgsmeldung aus Amerika: Die Verwendung von Mikroperlen ist dort ab sofort verboten.»

In der Viehzucht ist die Verwendung von Reserveantibiotika stark angestiegen, bei gewissen Mitteln um 50% – von Reserveantibiotika, die für Notfälle reserviert sind, wenn mißbräuchlich verwendet werden, bei infizierten Menschen nicht mehr wirken. «Jedes Jahr sterben rund 15.000 Menschen an antibiotikaresistenten Keimen. Die industrielle Massentierhaltung hat daran einen Anteil», stellte der niedersächsische Agrarminister (dem Tagesspiegel gegenüber) fest.
Diese Gefahren sind seit Jahren wohlbekannt. Allerdings ist nicht Niedersachsen dafür zuständig, sondern der Bund.